Benutzerdefinierte Dimensionen und Messwerte funktionieren genauso wie die standardmäßigen Dimensionen und Messwerte in Ihrem Analytics-Konto. Der Unterschied ist lediglich, dass diese von Ihnen selbst definiert werden. So können sie ganz einfach Daten sammeln und analysieren, die von Analytics nicht automatisch erhoben werden. Standardmäßig werden nur Daten, wie die URL, der Titel der Seite und einige technische Informationen erfasst. Alle weiteren Daten (Sitzungen, Absprungrate, Conversion-Rate…) müssen anschließend daraus berechnet werden. Um den Traffic auf Ihren Seiten vollständig nachvollziehen zu können, sollten Sie einige Dimensionen zu den Standardeinstellungen hinzufügen.
Im Folgenden stellen wir Ihnen unsere 11 Favoriten vor:
Technische Daten
- Vollständige URL: Es ist üblich bestimmte Parameter aus Analytics-Berichten zu entfernen oder Seiten umzubenennen, um die Lesbarkeit zu verbessern. Manchmal führt dies jedoch zu Verwirrungen und bei der Auswertung kann nicht mehr festgestellt werden, welche URL dem Nutzer angezeigt wurde. Lassen Sie sich daher von Analytics die vollständige URL abspeichern, genau so, wie sie dem Nutzer angezeigt wurde (einschließlich utm_source und Fragmente). Diese Information wird Ihnen die Fehleranalyse wesentlich erleichtern.
- Vollständige Verweisquelle: Diese Dimension geht in die gleiche Richtung wie die vorherige. Die Verweisquelle ist die Information, die der Browser sendet, wenn der Nutzer von Seite A auf Seite B klickt. Seite B erhält innerhalb des Verweiszugriffs Traffic-Segments die Information, dass der Benutzer von Seite A kommt. Da Google Analytics sich manchmal ein paar Freiheiten herausnimmt und die Verweisquelle kürzt, ist es sinnvoll die vollständige Quelle abzuspeichern, um eine genaue Analyse durchführen zu können.
- SEO Daten: Meta-Roboter, H1, Meta-Beschreibung, Hreflang, … Besonders der Hreflang Tag ist nützlich für mehrsprachige Seiten und kann bei interessanten sprachübergreifende Analysen hilfreich sein.
- Zeitstempel: Bei Google Analytics gibt es kaum etwas Umständlicheres, als die Zeitspanne zwischen zwei Ereignissen zu messen. Mit Hilfe sekundengenauer Zeiterfassung und der GA API, erhalten Sie diese Information ohne großen Zeitaufwand.
- Kunden-ID: Die ID von Google Analytics ist elementar für die Identifizierung der Nutzer. Allerdings ist es nicht möglich, die ID in einer voreingestellten Dimension zu integrieren, auch wenn Sie die Daten im User Explorer-Bericht einsehen können. Wenn Sie für diese Information eine benutzerdefinierte Dimension einrichten, können Sie die ID oder die dazugegehörige Person ganz einfach getrennt von externen Systemen analysieren. Wir empfehlen hierfür die Verwendung eines “customTask”, wie von Simo Ahava in diesem Artikel erläutert.
E-Commerce Daten
- Produktverfügbarkeit: Eine große Informationslücke im erweiterten E-Commerce ist noch immer die Produktverfügbarkeit, obwohl diese Daten heutzutage relevanter sind als je zuvor. Diese Dimension zeigt Ihnen auf einen Blick, ob das Produkt aktuell in Ihrem Online-Shop verfügbar ist oder nicht. So stellen Sie sicher, dass Sie bei Teilbeschwerden (Größen, Farben, etc.) jederzeit alle wichtigen Daten in Ihrem Account griffbereit haben.
- Höhe des Rabatts: Es ist immer interessant Rabatte zu analysieren. Natürlich ist es möglich, die Bestellgutscheincode Dimension innerhalb des erweiterten E-Commerce zu nutzen, aber Sie haben mehr Flexibilität, wenn Sie die benutzerdefinierte Dimension verwenden. Zögern Sie nicht, die benutzerdefinierten Kennzahlen zu verwenden, wenn Sie für Ihre Analyse nummerische Werte benötigen.
Websitecontent Daten
- Länge des Inhalts: Internetnutzer verhalten sich je nach Länge eines Inhalts unterschiedlich. Wir empfehlen Ihnen daher, Ihre Inhalte nach der Länge zu strukturieren – kurz, mittel, lang, sehr lang – anstatt nach der Anzahl der Zeichen. Das wird Ihnen die Analyse erleichtern.
- Erscheinungsdatum: Sind Ihre Nutzer eher an neueren oder älteren Artikeln interessiert? Um dies herauszufinden, ist es hilfreich das Veröffentlichungsdatum abzuspeichern, oder besser noch die Zeitspanne zwischen dem Veröffentlichungsdatum und dem Zeitpunkt des Lesens.
Zielgruppendaten
- Alter/Geschlecht/Standort: Natürlich kann Google Ihnen all diese Informationen ohne weiteres zur Verfügung stellen. Allerdings sind die Daten, die Sie über Ihre Kunden sammeln, während diese bei Ihnen eingeloggt sind, weitaus aussagekräftiger. Warum diese also nicht aus Ihrem CRM-System integrieren (natürlich ohne personenbezogene Daten)? Zusätzlich können Sie dann Ihre Daten mit den Daten von Google direkt vergleichen. Auch wenn die eigenen Zahlen erfahrungsgemäß sehr zuverlässig sind, gibt es doch auch manchmal einige neue Erkenntnisse.
- Verbrauchertyp: Handelt es sich um eine Privatperson oder ein Unternehmen? Wurde nur einmal oder mehrmals gekauft? Wie hoch ist üblicherweise der durchschnittliche Warenkorb? Es ist nützlich, diese Daten als benutzerdefinierte Dimension zu speichern, auch wenn sie Ihnen bereits aus anderen Quellen vorliegen.
Die kostenlose Version von Google Analytics gibt Ihnen die Möglichkeit bis zu 20 Dimensionen zeitgleich zu integrieren. Sie haben also immer noch 9 Dimensionen, die Sie nach Ihren spezifischen Bedürfnissen und Vorstellungen einrichten können!
Dieser Artikel wurde erstmals auf Französisch bei Woptimo, unserer Partneragentur in Frankreich, veröffentlicht.